Eine Nachfolgelösung finden, das Unternehmensportfolio reorganisieren oder in neue (regionale) Märkte expandieren – viele dieser Vorhaben werden derzeit neu bewertet und verlieren im ersten Augenblick an Bedeutung gegenüber dem Wunsch, die Coronakrise wirtschaftlich gesund zu überstehen. Nach dem ersten Schock verdienen sie allerdings einen zweiten Blick und können für ein Unternehmen sogar ein Weg sein, aus der aktuellen Krise gestärkt herauszugehen.
Der Ausbruch des Coronavirus markiert das vorläufige Ende einer gut 10-jährigen wirtschaftlichen Aufschwungsphase in Deutschland. Ausgehend von der Dauer des Konjunkturzyklus und ersten Prognosen für 2020 haben viele Marktbeobachter bereits vor Corona einen Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert. Nun – nach der rasanten Ausbreitung des Virus über den Globus – sehen Unternehmer nicht mehr nur einem leichten Abschwung entgegen, sondern befinden sich geradezu unerwartet mittendrin in der wirtschaftlichen Krise.
Unternehmensnachfolge jetzt einleiten und gestärkt aus der Krise gehen
Besonders Mittelständler, die in näherer Zukunft den Ruhestand und damit die Übergabe ihres Unternehmens ins Auge gefasst haben, finden sich in einer herausfordernden Lage wieder. Ihr Lebenswerk ist jetzt in zweierlei Hinsicht in Gefahr. Sie müssen zum einen den Bestand des eigenen Unternehmens über eine schwere Zeit hinweg sichern. Gleichzeitig geraten die Bewertungen durch die rückläufige Geschäftsentwicklung in solchen Krisenzeiten unter Druck. Die unternehmerische Leistung der letzten Jahre kann dabei schnell unter die Räder geraten. Ungewisse Zukunftsaussichten mögen eine zusätzliche Belastung für den gewünschten und realistischen Unternehmenskaufpreis sein.
In der Erwartung, keinen angemessenen Preis für das eigene Unternehmen zu erzielen, neigen potenzielle Verkäufer häufig dazu, die Regelung der Unternehmensnachfolge aufzuschieben. Dabei können sie – auch hier wieder – in doppelter Hinsicht davon profitieren das Thema Unternehmensnachfolge gerade in diesen Zeiten proaktiv anzugehen. Wer sich jetzt einen finanzstarken Investor an die Seite holt, verteilt die Last der Krisenbewältigung auf mehrere Schultern und legt gleichzeitig den Grundstein für eine erfolgreiche Unternehmensübergabe in naher Zukunft.
Maßgeschneiderte Beteiligungsmodelle
Mit dem richtigen Beteiligungsmodell müssen Verkäufer dabei nicht einmal signifikante Abschläge vom Marktpreis, wie er vor der Krise erzielt worden wäre, in Kauf nehmen. Investoren sind aktuell vermehrt bereit, über Minderheitsbeteiligungen in Unternehmen einzusteigen und nach einer Übergangszeit die Anteile zu vorher festgelegten Bewertungskriterien bzw. dann marktüblichen Konditionen auf bis zu 100% aufzustocken.
Mit diesem Modell schaffen sich Unternehmen unabhängig von Banken Finanzierungssicherheit, erschließen Ressourcen für Investitionen und können auf das Know-how solider Investoren zugreifen. Damit nutzen Unternehmer auch diese herausfordernde Zeit effektiv, indem sie das Unternehmen für eine spätere, endgültige Unternehmensnachfolge – unter dann wirtschaftlich günstigen Rahmenbedingungen – optimal vorbereiten.
Schließlich hat das Modell auch für den Gesellschafter persönlich zwei wesentliche Vorteile: Die Reduzierung des eigenen unternehmerischen Risikos und der sofortige Zufluss von Liquidität aus dem Verkauf der Minderheitsanteile.
Wenig spricht damit dagegen, ursprünglich gefasste Pläne jetzt weiterzuverfolgen. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, einen starken Partner an seiner Seite zu wissen. Besonders mit einem auf die individuelle Situation maßgeschneiderten Beteiligungsmodell können Unternehmer viel gewinnen.